Müde bin ich geh' zur Ruhe, doch ich tu' kein Auge zu
Kennen Sie das, die ganze Nacht haben Sie sich im Bett hin und her gedreht. An Schlaf nicht zu denken. Die Gedanken kreisen im Kopf.
Warum kann ich nicht schlafen?
Die ganze Nacht nicht geschlafen!
Macht Schlaflosigkeit krank?
Um Schlaf, schlechte Schlafqualität, deren Ursachen und Auswirkung sowie Hilfestellung für besseren Schlaf soll es in diesem Beitrag gehen:
1. Wissenswertes über unseren Schlaf
Die Deutschen schlafen laut RKI durchschnittlich 7 Stunden und 14 Minuten pro Nacht. Kinder brauchen am meisten Schlaf. Der Schlafbedarf erwachsene Menschen liegt im Durchschnitt zwischen 7 und 9 Stunden. Älter Menschen schlafen nicht weniger, sie haben nur weniger Tiefschlafphasen. Für einen wirklich erholsamen Schlaf ist ein ungestörter Ablauf der Schlafphasen und Schlafzyklen besonders wichtig.
Insgesamt besteht der Schlafrhythmus aus mehreren Schlafphasen von ca. 90minütiger Dauer. Dies wird als Schlafzyklus bezeichnet. Während einer Nacht gibt es vier bis sechs Schlafzyklen. Wir wachen während einer Nacht immer wieder kurz auf und das ist völlig normal. Ganz oft bekommen wir diese Aufwachphase gar nicht mit.
2. Was passiert während des Schlafs im Körper?
Während des Schlafs durchläuft der Körper verschiedene Stadien, die für die Regeneration und Erholung essenziell sind. Es gibt zwei Hauptphasen: Den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) und den Non-REM-Schlaf. Im Non-REM-Schlaf gliedern sich weitere Unterphasen, die von leichtem Schlaf bis hin zu tiefem, erholsamem Schlaf reichen. Während des Tiefschlafs regenerieren sich die Muskeln, das Immunsystem wird gestärkt und das Gehirn verarbeitet die Erlebnisse des Tages. Im REM-Schlaf hingegen träumen Sie intensiv, und das Gehirn ist sehr aktiv, während der Körper weitgehend gelähmt ist, um Sie vor Verletzungen durch unkontrollierte Bewegungen zu schützen. Diese Schlafzyklen wiederholen sich mehrmals pro Nacht und sind entscheidend für Ihre geistige und körperliche Gesundheit. Ein gestörter Schlaf kann zu Konzentrationsproblemen, geschwächtem Immunsystem und langfristig auch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
3. Schlafzyklen: Während des Schlafens
Einschlafen:
Der Körper kommt zur Ruhe und entspannt sich. Die Atmung und der Puls werden gleichmäßig.
Leichtschlafphase:
Der Herzschlag und die Atmung verlangsamen sich weiter
Die allgemeine Muskelspannung lässt nach
Das Gehirn schläft schon, während die Muskeln noch arbeiten
Tiefschlafphase:
Der Herzschlag verlangsamt sich weiter und der Körper kommt in eine Regenerationsphase
Die Muskelspannung lässt ebenfalls weiter nach und die Körpertemperatur sinkt
REM-Schlaf-Phase - Rapid eye movement:
Das Gehirn wird aktiv
Die Augen bewegen sich sehr schnell hinter den geschlossenen Lidern
In dieser Phase erfolgt die Verarbeitung von Erlebnissen mit emotionaler Bedeutung. Atmung, Blutdruck und Puls können in dieser Phase unregelmäßig sein
4. Ursachen für schlechten Schlaf und schlaflose Nächte
Gesund schlafen ist essenziell für unser Wohlbefinden, doch viele Menschen kämpfen mit Schlafstörungen, Schlafmangel und können nicht durchschlafen. Fragen wie "Warum kann ich nicht schlafen obwohl ich müde bin?", "Wieso kann ich nicht schlafen?" oder "Was tun wenn man nicht schlafen kann?" sind weit verbreitet. Wenn Sie sich fragen, "Wie viel Schlaf braucht man?", hängt dies von individuellen Faktoren ab, doch Erwachsene benötigen im Durchschnitt 7-9 Stunden. Ursachen für Schlaflosigkeit können vielfältig sein, von Stress über ungünstige Schlafumgebung bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Leichter Schlaf, unruhiger Schlaf und nächtliches Wachliegen können erste Anzeichen sein.
Zu wenig Schlaf Folgen sind unter anderem verminderte Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Beeinträchtigungen. Maßnahmen für besseren Schlaf umfassen eine gute Schlafhygiene und gegebenenfalls professionelle Hilfe. So können Sie besser schlafen können und langfristig Ihre Schlafqualität und damit Lebensqualität verbessern.
Wenn Sie sich fragen, "Wieso kann ich nicht schlafen?", ist es wichtig, die Schlaflosigkeit Ursachen zu identifizieren.
Warum kann ich nicht schlafen?
Stress
Spätes, reichhaltiges, fettes Essen
Berufliche und/oder private Sorgen
allgemeine Ereignisse (des Tages, der Woche, etc.)
Schnarchen
Körperliche Erkrankungen
Psychische Erkrankungen
Unzureichende Schlafhygiene
Medikamente
Alkohol
Blaues Licht von TV, Computer oder Handy vor dem Einschlafen
Was tun, wenn man nicht schlafen kann?
Versuchen Sie Entspannungstechniken, schaffen Sie eine ruhige Schlafumgebung und halten Sie regelmäßige Schlafenszeiten ein. Besserer Schlaf ist möglich, lesen Sie die Tipps in weiteren Verlauf des Beitrags.
5. Folgen Schlafmangel
Schlafmangel kann erhebliche Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden haben. Kurzfristig können Sie sich müde, gereizt und unkonzentriert fühlen. Langfristig beeinflusst Schlafmangel den gesamten Körper und bringt Risiken für ernsthafte gesundheitliche Probleme (zum Beispiel Muskulatur, Stoffwechsel, Hormonhaushalt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck).
Auch Ihr Immunsystem kann geschwächt werden, was Sie anfälliger für Infektionen macht. Zudem sind mentale Gesundheit und kognitive Funktionen beeinträchtigt, was zu Depressionen, Angstzuständen, verminderter Leistungsfähigkeit und Antriebsmangel führen kann.
Last but not least haben Schlafstörungen auch Einfluss auf Ihr soziales Leben. Ständige Müdigkeit, Erschöpfung und Reizbarkeit können zu sozialem Rückzug führen, die Pflege der sozialen Kontakte lässt nach und im schlimmsten Fall werden alle Freizeitaktivitäten eingestellt. Die Fahrtauglichkeit und Arbeitsfähigkeit wird beeinträchtigt und die Grundstimmung im Leben schlägt in Richtung Unzulänglichkeit und Unsicherheit um. Es ist daher essenziell, auf ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlaf zu achten.
6. Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?
Schlafstörungen können vielfältig sein und unterschiedliche Ursachen haben. Zu den häufigsten Arten zählen:
Insomnie: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, oft begleitet von frühmorgendlichem Erwachen.
Schlafapnoe: Atemaussetzer während des Schlafs, die zu starkem Schnarchen und häufigem Erwachen führen.
Restless-Legs-Syndrom: Unangenehmes Kribbeln in den Beinen, das den Schlaf stört.
Narkolepsie: Unkontrollierbare Schlafattacken während des Tages.
Parasomnien: Ungewöhnliche Verhaltensweisen wie Schlafwandeln oder Albträume.
Diese Störungen können erheblichen Einfluss auf Ihre Lebensqualität haben. Wenn Sie regelmäßig unter Schlafproblemen leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Symptome einer Insomnie
Langes Wachliegen bis zum Einschlafen (mehr als 30 Minuten)
Ein- oder mehrmaliges Erwachen in der Nacht mit Schwierigkeiten wieder einzuschlafen
Zu frühes Aufwachen, lange vor dem vorgesehen Zeitpunkt
Das subjektive Gefühl schlecht oder garnicht geschlafen zu haben und/oder nicht erholsam geschlafen zu haben.
7. Wann ist eine Schlafstörung krankhaft?
Schlafstörungen werden als krankhaft betrachtet, wenn sie regelmäßig auftreten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dies kann sich in Form von Schlafmangel, unruhigem Schlaf oder Durchschlafproblemen äußern. Wenn Sie häufig denken: "Warum kann ich nicht schlafen, obwohl ich müde bin?" oder wenn Sie unter schlaflosen Nächten leiden, könnte dies ein Hinweis auf eine Schlafstörung sein.
Schlechter Schlaf und eine gestörte Tiefschlafphase können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Zu den Folgen von Schlafmangel gehören verminderte Konzentrationsfähigkeit, Reizbarkeit und ein geschwächtes Immunsystem. Ein gesunder Schlafrhythmus und eine gute Schlafqualität sind daher essentiell für Ihr Wohlbefinden. Sollten Sie regelmäßig Probleme haben, durchzuschlafen, könnte es ratsam sein, einen Arzt aufzusuchen, um mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.
Betroffene haben Schwierigkeiten bein Einschlafen oder Durchschlafen
oder/und wachen morgens sehr früh auf
Sie beschreiben die Schlafqualität selbst als sehr schlecht
Die Beschwerden bestehen über mehrere Wochen und treten mindestens dreimal pro Woche auf
Die Schlafstörungen verursachen Einschränkungen am darauf folgenden Tag
Betroffene haben daraus resultierend Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihres Alltags
Wenn eine Insomnie weniger als drei Monate besteht, spricht man von einer Kurzzeitinsomnie. Besteht die Schlafstörung mehr als drei Monate, oder ist über Jahre wiederkehrend, so spricht man von einer Langzeitinsomnie oder auch einer chronischen Insomnie.
Ich kann seit Monaten nicht schlafen!
Schlafstörungen können durch Stress, unregelmäßige Schlafenszeiten oder gesundheitliche Probleme verursacht werden. Schlechter Schlaf und schlaflose Nächte mindern die Schlafqualität und die Tiefschlafphase, die für die Regeneration wichtig ist, wird oft nicht erreicht.
8. Was tun, wenn man nicht schlafen kann?
Schaffen Sie eine ruhige Schlafumgebung, vermeiden Sie Koffein am Abend und etablieren Sie eine feste Schlafroutine. Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können ebenfalls helfen.
Sollten die Probleme anhalten, konsultieren Sie einen Arzt, um mögliche gesundheitliche Ursachen auszuschließen. Ein gesunder Schlaf ist unerlässlich für ein erfülltes Leben.
9. Was begünstigt das Entstehen von Schlafstörungen?
Geschlecht
Frauen leiden häufiger unter Insomnie als Männer
Wobei hier unklar ist, ob es das weibliche Geschlecht anfälliger ist für eine Insomnie, oder ob es die Rolle der Frau in der Gesellschaft ist, die die Insomnie häufiger auftreten lässt
Persönlichkeit
Die Wissenschaft vermutet, dass Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen anfälliger für Insomnie sind. Dazu zählen zum Beispiel:
Perfektionismus
hohe Selbstzweifel, geringer Selbstwert
Grübelneigung
hohe Vulnerabilität
Alter
Das Alter ist kein Risikofaktor für Insomnie, dennoch leiden ältere Menschen häufiger an chronischen Schlafstörungen als junge Menschen. Die Umstände die dies begünstigen sind mit dem Alter zusammenhängende Lebensgewohnheiten, Beschwerden oder Erkrankungen.
Dazu zählen ebenfalls andauernde körperliche und psychische Anspannung. Die Betroffenen haben das Gefühl, nicht abschalten zu können. Sie können nicht ausreichend entspannen und sie können den fehlenden Schlaf auch tagsüber nicht nachholen.
10. Was hält eine Schlafstörung aufrecht?
Manche Betroffene entwickeln mit der Zeit schlafstörende Verhaltensweisen und Einstellungen, die auch dann weiterbestehen, wenn der Auslöser gar nicht mehr vorhanden ist.
Das Grübeln der Betroffenen über ihre Insomnie kann zu einem sich selbst aufrechterhaltenden Teufelskreislauf führen:
Die Besorgnis über schlechten Schlaf und dessen Folgen sorgt für andauernde Anspannung
Die Anspannung führt zu schlechtem Schlaf
Der schlechte Schlaf bestätigt und verstärkt wiederum die Besorgnis
Die Angst vor schlechtem Schlaf wird auch dadurch gefördert, dass Betroffene ihr Schlafvermögen unterschätzen. Sie glauben die ganze Nacht wach gelegen zu haben, haben aber tatsächlich mehrere Stunden geschlafen.
11. Schlafstörungen und psychische Erkrankungen
Wie weiter oben erwähnt, können chronische Schlafprobleme psychische Erkrankungen begünstigen. Andersherum ist es so, dass auch psychische Erkrankungen von Schlafstörungen begleitet werden können.
Am häufigsten kommen Schlafstörungen bei Depressionen, Psychosen und Angst- und Zwangserkrankungen vor
Depressionen sind besonders häufig begleitet von Ein- und Durchschlafstörungen und Früherwachen
Über Durchschlafstörungen klagen Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zum Beispiel bei Alkohol und Drogen
Demente Menschen switchen Ihr Schlafbedürfnis ungewollt auf den Tag und können nachts nicht schlafen
Es ist unbedingt nötig, dass Sie mit Ihrem Hausarzt frühzeitig über Ihre Schlafstörungen sprechen. Lassen Sie abklären, was aus ärztlicher Sicht hier ratsam ist und verzichten Sie auf eine "to-it-yourself-Diagnose". Greifen Sie nicht zu starken Medikamenten, ohne dass Sie Ihre Schlafprobleme mit einem Arzt besprochen haben. Starten Sie mit beruhigenden Tees wie Lavendel, Baldrian und Hopfen.
Grundsätzlich, aber vor allem, wenn die Schlafstörung in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung steht, rate ich dazu eine Medikamentöse Therapie immer durch eine nicht-medikamentöse Therapie zu flankieren.
12. Allgemeine Schlafhygiene: Tipps für gesunden Schlaf
Bevor ich im Folgenden einige Tipps für besseren Schlaf gebe, gilt es zwei grundsätzliche Dinge voranzustellen. Guter Schlaf beginnt mit einem regelmäßigen Schlaf-Wach-Rythmus. Gerade im Hinblick auf Wochenende und Feiertag. Darüber hinaus kann helles Licht im Schlafzimmer zu frühem Erwachen führen. Das hat dann weniger mit der Schlafqualität zu tun, als mit dem Schlafhormon Melatonin.
Besser schlafen: Was kann man noch für einen erholsamen Schlaf tun?
Achten Sie darauf, nicht vor dem Fernseher einzuschlafen
Das Schlafzimmer ist der Ort des Schlafs - achten Sie auf eine schlaffördernde Umgebung in Ihrem Ort der Entspannung
Keine elektronischen Geräte im Schlafzimmer
Die Zimmertemperatur sollte nach Möglichkeit 18 Grad Celcius nicht überschreiten
Achten Sie auf gute Belüftung
Das Bett ist der Ort, in dem Sie schlafen. Vermeiden Sie im Bett zu essen, fernzusehen o.ä.
Helle Lichtquellen sollten aus dem Schlafzimmer verbannt werden (Laptops, LED-Bildschirme, Smartphones, etc.)
Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie müde sind
Achten Sie auf Ihren Konsum von Inhalten vor dem Schlafen. Vermeiden Sie zum Beispiel Filme, die für Sie aufregend sind
Vermeiden Sie Koffein, Nikotin sowie Medikamente, die aktivierende Substanzen enthalten
Regulieren Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr vor dem Schlafen. Nicht zu wenig, dass Sie nachts keinen Durst haben, aber auch nicht zu viel, sodass Sie nachts nicht zur Toilette müssen
Wichtig: Der Abbau von Alkohol führt vor allem in der zweiten Nachthälfte zu einem leichteren Schlaf mit weniger Tief- und REM-Schlaf und häufigem Aufwachen
Vermeiden Sie körperliche Anspannung am Abend. Wenn Sie abends Ihren Körper bewegen möchten, dann empfehle ich Yoga oder einen abendlichen Spaziergang. Körperliche aktivierenden Aktivitäten sind morgens oder im Verlauf des Tages passender
Stellen Sie den Wecker so, dass Sie das Ziffernblatt nachts nicht sehen können. Dadurch vermeiden Sie die Kontrolle der Zeit und Gedankengänge wie "oh Gott, nur noch ... Stunden und ich muss aufstehen"
Essen Sie nicht, wenn Sie nachts wach werden
Wenn Sie länger wach liegen, verlassen Sie das Bett und gehen Sie auf einen Sessel außerhalb des Schlafzimmers. So vermeiden Sie die Vernüpfung von "nicht-schlafen" und Ihrem Schlafzimmer
Stehen Sie auf, wenn der Wecker klingt. Vermeiden Sie das Snooze-Taste
Ich empfehle Einschlaf-Rituale wie Dankbarkeitstagebuch, heißes Bad, eine schöne Tasse Tee oder eine Entspannungsübung. Wenn Sie zu Grübeln oder Gedankenspiralen neigen, kann auch ein schönes Hörbuch den Gedankenkreislauf durchbrechen
13. Gesund schlafen, gut schlafen: Tipps, für schlecht schlafende Menschen
Besprechen Sie Ihre Schlafprobleme unbedingt mit Ihrem Arzt. Wenn der Arzt keine gesundheitlichen Gründe für Ihre Schlafprobleme finden kann, kann es sehr ratsam sein, sich bei einem Psychologen oder psychologischen Berater Hilfe zu holen.
Kleine Übungen, wie sie selbst Ihren Schlaf günstig beeinflussen können, habe ich Ihnen im Folgenden beispielhaft zusammen gestellt.
Schlaftagebuch
In einem Schlaftagebuch soll festgehalten werden, wie Sie sich tagsüber fühlen und wie Sie nachts schlafen. Das hört sich erstmal aufwendig an, ist es aber nicht. Das Protokoll kann zudem sehr aufschlussreich sein, wenn es um Zusammenhänge zwischen Schlafqualiät und täglichen Herausforderungen o.ä. geht. Zudem liefert es Ihnen und ggf. einem psychologischen Psychotherapeuten oder psychologischen Berater nützliche Hinweise Sie zu unterstützen.
Führen Sie das Schlaftagebuch mindestens zwei Wochen.
Morgens, am besten direkt nach dem Aufstehen - aber nicht im Bett - können Sie Notizen über die letzte Nacht machen:
Mit Schulnoten von eins bis sechs bewerten Sie, wie erholsam Ihr Schlaf war und wie gut Sie sich fühlen
Sie schätzen ab, wie lange es gedauert hat, bis Sie am Vorabend eingeschlafen sind,
wie lange Sie geschlafen haben
ob und wie lange Sie zwischendurch wach waren
Wenn Sie Schlafmittel genommen haben, vermerken Sie dies ebenfalls
Das Abendprotokoll wird vor dem Zu-Bett-Gehen ausgefüllt. Ebenfalls nicht im Bett, denn dort schlafen Sie und Pflichten gehören nicht ins Schlafzimmer. Sie notieren:
Wie angespannt Sie sich tagsüber gefühlt haben
Wie leistungsfähig Sie waren
Ob Sie schlapp und erschöpft, ausgepowert oder gereizt waren
Ob Sie evtl. Mittagsschlaf gemacht haben und das Glas Wein mit Freunden am Abend
Sie vermerken die Zeit, zu der Sie ins Bett gehen und wann Sie an diesem Tag aufgestanden sind
Wahrscheinlich schlafen Sie länger als Sie glauben. In jedem Fall erfahren Sie mehr darüber wie funktioniert Schlaf bei Ihnen.
Entspannungsübung im Bett
Stress ist einer der Hauptgründe, warum wir nicht schlafen können. Ich selbst halte regelmäßiges Yoga Nidra - gerade vor dem Schlafen - für eine kraft- und besonders wirkungsvolle Tiefenentspannung. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Entspannungsübungen die gute Wirkung erzielen. Hier schlage ich Ihnen eine ganz einfache Entspannungsübung vor, die Sie regelmäßig vor dem Einschlafen üben können.
Legen Sie sich flach mit dem Rücken auf Ihre Matratze
Das Kopfkissen schieben Sie so lange beiseite
Winkeln Sie Ihre Beine an und drücken Sie sie in Richtung Ihrer Brust
Mit den Armen umfassen Sie Ihre Knie und ziehen die Beine noch weiter hoch
Halten Sie diese Position und konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung
Atmen Sie mehrmals tief ein und aus
Wenn Sie die Position auflösen, dann liegen spüren Sie einige Atemzüge bewusst nach
Das Rad
Das Rad ist ein Tortendiagramm, in dem Sie alles festhalten, was zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Glück beiträgt. Dazu zählen für Sie vielleicht Zeit mit der Partnerin/dem Partner, Freunde, Familie, Sport, gutes Essen, kreativ sein, Hobbys, Schlafen, usw. Werden Sie kreativ und erstellen Sie Ihr persönliches "Glücks- und Gesundheitsrad".
Schlaf ist eine Zutat zu einem gesunden, glücklichen Leben. Wenn Sie in der Nacht schlecht geschlafen haben, dann schlage ich vor, dass Sie am Morgen auf Ihr Glücksrad schauen und sich an die anderen Dinge erinnern, die ebenfalls zur Ihrem Glück und Ihrer Gesundheit beitragen. Picken Sie sich eine Sache heraus die Sie heute machen möchten um Ihren Tag bewusst mit Glücks-/Gesundheitsfaktoren zu würzen.
Wenn Sie nicht, oder nur sehr wenig geschlafen haben, die ganze Nach wachlagen oder Sie sehr früh aufgewacht sind, dann steht Ihnen der Sinn vermutlich nicht nach Sport oder einem Treffen mit Freunden.
Mein Tipp: machen Sie es trotzdem, denn diese Dinge sorgen dafür, dass es Ihnen besser geht und das wiederum wirkt auf Ihre Schlafqualität.
Die 15 Minuten Regel
Diese Methode dient dazu, dass Sie die negative Assoziation zum Bett verlieren und nicht ins Grübeln verfallen, während Sie darauf warten einzuschlafen.
Bauen Sie sich ein "Nest" auf einem gemütlichen Sessel oder dem Sofa bevor Sie zu Bett gehen
Sobald Sie im Bett liegen, haben Sie 15 Minuten um einzuschlafen
Wenn Sie nicht einschlafen können, stehen Sie bitte wieder auf
Verlassen Sie das Schlafzimmer und beziehen Sie Ihr Nest.
In Ihrem Nest haben Sie bei gedämpften Licht ein schönes Buch/Hörbuch. Bitte nicht zu spannend...
Zurück ins Bett "dürfen" Sie erst wieder, wenn die Augen schwer werden, oder Sie zu gähnen beginnen
Wenn Sie dann zurück im Bett nach 15 Minuten wieder nicht einschlafen, dann gehen Sie wieder in Ihr "Nest"
Übungen aus anderen Bereichen der Psychologie
Abhängig von Ihrer individuellen Problemanalyse, die Sie mit Ihrem Arzt und im Anschluss mit eine psychologischen Berater oder einem Therapeuten angestellt haben, können natürlich auch Übungen aus anderen Bereichen hilfreich sein:
Arbeit am Selbstwert
Stressabbau
Techniken des Stressmanagements
Emotionsregulation
Arbeit mit dem inneren Kind/Ihrem inneren Team
Konfliktmanagement
Entscheidungsfindung
Abgrenzung
14. Fazit
Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem, das sowohl die Lebensqualität als auch die Gesundheit erheblich beeinträchtigen kann. Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von Stress und unregelmäßigen Schlafgewohnheiten bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Die Folgen von Schlafmangel sind nicht zu unterschätzen: Konzentrationsschwierigkeiten, verminderte Leistungsfähigkeit und ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen sind nur einige Beispiele.
Es gibt jedoch viele Ansätze, um Schlafstörungen zu bekämpfen. Dazu gehören eine strikte Schlafhygiene, die Schaffung einer beruhigenden Schlafumgebung und der Verzicht auf koffeinhaltige Getränke vor dem Zubettgehen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen können hilfreich sein.
Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Erholsamer Schlaf ist unerlässlich für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für ein kostenfreies Vorgespräch.
Quellen:
Crönlein T, Galetke W, Young P. Schlaf und Schlafmedizin - Grundlagen. In Crönlein T, Galetke W, Young P. editors. Schlafmedizin 1 x 1. Berlin, Heidelber: Springer Berlin Heidelberg; 2017 S. 1 -42
Walker M. Das große Buch vom Schlaf: Die enorme Bedeutung des Schlafs, beste Vorbeugung gegen Alzheimer, Krebs, Herzinfarkt und vieles mehr. München: Goldmann; 2018
Müller, T. , & Paterok, B. (2010). Schlaftraining: Ein Therapiemanual zur Behandlung von Schlafstörungen (Vol. 3). Hogrefe Verlag
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